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Geschichte der Kinderklinik

Geschichte

1901 bis 1905

Der Internist Prof. Franz Penzoldt entwirft im Jahr seines Prorektorats 1901 den ersten Plan für die Erlanger Universitäts-Kinderklinik. Das 1902 erworbene Haus von Prof. Karl Hegel, Historiker und Sohn des Philosophen Friedrich Wilhelm Hegel wird das erste Gebäude der Kinderklinik. Zu dieser Zeit verfügten lediglich acht Universitäten in Deutschland über eine eigene Kinderklinik. Am 2. Mai 1905 wird die neue Kinderklinik von Prof. Dr. Fritz Voit eröffnet. [1]

1907 bis 1939

Prof. Dr. Friedrich Jamin erhält die Professur für Medizinische Poliklinik, Pharmakologie und Kinderheilkunde und entwickelt als Internist die Pädiatrie als eigenständige Disziplin. Während seiner gesamten Amtszeit setzte sich Jamin immer wieder für die dringend notwendige Verbesserung der beengten Raumsituation sowie der harten Arbeitsbedingungen in der Klinik ein. [2]

1908 bis 1914

1908 wurde ein Isoliergebäude (Gartenhaus) errichtet und dessen Dachgeschoss 1912 ausgebaut.  Wegen der schlechten Lichtverhältnisse in den Klinikräumen wurde 1914 eine Veranda an das Hegelhaus angebaut. [1] [2]

1934

Das Loschgestift, ein ehemaliges Altersheim an der gleichnamigen Straße, wurde für die Kinderklinik 1934 erworben und wurde ab dem Folgejahr als Ambulanz und Poliklinik genutzt.[1]

1939 bis 1945

Prof. Dr. Albert Viethen ist der erste Lehrstuhlinhaber in Erlangen, der ausschließlich für die Kinderheilkunde zuständig ist. 1942 gelang ihm die Anschaffung einer Röntgenanlage für die Klinik. Wegen seiner Verbindung zum Naziregime wird er 1945 entlassen.

1941

Eine klinikeigene Schule für Kinderkrankenschwestern wurde 1941 eingerichtet. Die Schülerinnen wurden im Gebäude des ersten deutschen Knabenhortes "Haus Sonnenblume" untergebracht, das die Universität erworben hatte und sich in unmittelbarer Nähe zur Kinderklinik befand. [1]

1945 bis 1956

Prof. Dr. Alfred Adam baut die Klinik nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf und setzt sich für die Demokratisierung des Personals ein.  Er engagierte sich  für den dringend notwendigen Neubau eines Bettenhauses und den Anbau eines Hörsaals. Durch seine wissenschaftliche Forschung verschaffte er der Erlanger Pädiatrie auch internationale Anerkennung. [1] S. 267

1950 bis 1956

Planung eines Neubaus mit sechs Stockwerken, 1951 Baubeginn der ersten drei Stockwerke, 17.06.1952 Richtfest,  11.07.1954 Einweihung und feierliche Eröffnung des neuen A-Baus. 10.01.1956 Eröffnung des eigenen Hörsaals.

1956 bis 1977

Prof. Dr. Adolf Windorfer lässt den Komplex kleiner Einzelgebäude durch zwei weitere neue Klinikgebäude ersetzen.

1963 bis 1966

1963 wird das vierte Stockwerk des Bettenhauses (A-Bau) fertiggestellt und der neue Behandlungsbau (B-Bau) kann im April 1966 bezogen werden.

1966 bis 1971

28.02.1969 Richtfest für das Infektionsgebäude (C-Bau) und feierliche Einweihung am 16.07.1971

1977 bis 1998

Prof. Dr. Klemens Stehr modernisiert die Klinikgebäude und die technisch-apparative Ausstattung. Er richtet organbezogene Schwerpunkte ein und fördert die Jugendmedizin. 1986 wird die Kinderklinik als erste in Deutschland in „Klinik für Kinder und Jugendliche“ umbenannt.

1998 bis 2019

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Rascher entwickelt die Klinik organisatorisch mit Spezialambulanzen, dem Ausbau des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) und dem Zentrum Seltene Krankheiten weiter und bringt die Klinikgebäude baulich auf den neusten Stand.

2004 bis 2007

2004 wird das Sozialpädiatrischen Zentrums aufgebaut. 2005 findet die 100-Jahrfeier der Klinik statt und der Vorstand des Universitätsklinikums Erlangen benennt die Klinik in „Kinder- und Jugendklinik“ um.

Ab 2007 ist Prof. Sven Dittrich Leiter der selbständigen Kinderkardiologischen Abteilung.

2013 bis 2015

2013 bis 2015 wird das Infektionsgebäude (C-Bau) saniert und erweitert. Ein modernes Forschungslabor wird eingerichtet.

2015

In der Kinderonkologie ist seit 1999 die Wilhelm-Sander-Therapieeinheit für Hochrisikoleukämien eingerichtet und 2015 wird die José Carreras Tagesklinik eingeweiht.

2018

Gedenkstele von Peter Kuschel vor der Erlanger Kinderklinik erinnert an die Verbrechen aus den Jahren 1942 bis 1945. Siehe auch

2019

Prof. Dr. Joachim Wöfle übernimmt den Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin und die Leitung der Kinder- und Jugendklinik.

Literatur und Bildquellen:
[1] Rascher, Wolfgang/Wittern-Sterzel, Renate (Hg.): Geschichte der Universitäts-Kinderklinik Erlangen. Göttingen 2005.
[2] 200 Jahre Universitätsklinikum Erlangen 1815 - 2015. Hg. Karl-Heinz Leven/Andreas Plöger. Böhlau: Köln/Weimar/Wien 2016