Zum Hauptinhalt springen

Verbundforschung: Mit Präzisionsmedizin gegen das Ewing-Sarkom

Verbundforschung: Mit Präzisionsmedizin gegen das Ewing-Sarkom

“Validation of a liquid biopsy based molecular diagnostic toolkit for pediatric sarcomas” – knapp 900.000 EUR für Forschungsprojekt

Bei soliden Tumoren des Kindes- und Jugendalters, wie dem Ewing Sarkom, findet die Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) noch wenig Anwendung. Ewing Sarkome sind hochbösartige Knochen- und Weichteiltumoren des Kindes- und Jugendalters. Im Gegensatz zu den typischen Krebserkrankungen im Erwachsenenalter weisen Ewing Sarkome niedrige Mutationsraten auf, was die Verwendung genetischer Marker zur Detektion von Tumor-DNA-Fragmenten erschwert. Genau dieses Problem will ein Forschungsverbund nun lösen.

Entwicklung eines integrierten Ansatzes für die Liquid-Biopsy-Analyse

Um die Präzisionsmedizin für das Ewing-Sarkom voranzubringen, wurde in Vorarbeiten eine Flüssigbiopsie-Analyse entwickelt, die charakteristische epigenetische Muster der Ewing Sarkome ausnützt und unabhängig von genetischen Defekten ist. Der Ansatz kombiniert das Whole Genome Sequencing von zellfreier Tumor-DNA mit Algorithmen des maschinellen Lernens. Epigenetische Muster helfen zu bestimmen, unter welchen Umständen ein Gen angeschaltet wird und wann es wieder stumm wird. Beim Ewing-Sarkom wurden multiple epigenetische Veränderungen gefunden. Diese Veränderungen werden genutzt, um die Diagnose und Überwachung der Tumore zu verbessern, indem die Fragmentierungsmuster der vom Tumor stammenden und im Blut zirkulierenden DNA analysiert werden.

Ziel des Verbundprojekts ist die Prüfung der klinischen Umsetzbarkeit eines neuen diagnostischen Ansatzes, der auf Basis von Blutproben eine personalisierte Diagnose und Behandlung von Kinderkrebs ermöglichen soll. 

Fördersumme von knapp 900.000 Euro

Gefördert wird das Verbundprojekt über den Life Science Grants für Präzisionsmedizin vom Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF). Von 82 Kurzanträgen für diesen Förderpreis wurden 24 Projekte zur Einreichung eines Vollantrages eingeladen und sieben Projekte wurden schließlich für die Förderung ausgewählt.

Gemeinsam erhalten die Projektpartner Dr. Eleni Tomazou (CCRI – Children’s Cancer Research Insitute Wien), Prof. Markus Metzler (Kinderonkologie und Hämatologie am Universitätsklinikum Erlangen), Prof. Christoph Bock (CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) und Frau Prof. Uta Dirksen (Kinderklinik III am Universitätsklinikum Essen) eine Fördersumme von knapp 900.000 Euro für das Forschungsprojekt.

Die Förderung ermöglicht es, den neuen Flüssigbiopsie-Ansatz prospektiv an einem großen Kollektiv zu überprüfen und damit einen entscheidenden Schritt in Richtung einer stärker personalisierten Behandlung für das Ewing-Sarkom zu gehen.

 

Weitere Informationen

PD Dr. rer. nat. Manuela Krumbholz
Universitätsklinikum Erlangen
Kinder- und Jugendklinik
Pädiatrisches Forschungszentrum

Manuela.Krumbholz(at)uk-erlangen.de

09131 – 85 40124