Zum Hauptinhalt springen

Größte Expertise für die Allerkleinsten

Größte Expertise für die Allerkleinsten

NN/NZ-Klinikcheck 2021: Uni-KIinikum Erlangen auf Platz 1 bei Versorgung von Neu- und Frühgeborenen

Wenn der Start ins Leben nicht wie im Bilderbuch verläuft, sondern das Baby z. B. deutlich vor dem errechneten Entbindungstermin das Licht der Welt erblickt, stehen sie den Familien zur Seite: die Expertinnen und Experten der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Universitätsklinikums Erlangen. Rund um die Uhr versorgen sie auf den zwei neonatologischen Stationen Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden. „Im Jahr 2020 haben wir insgesamt 796 Mädchen und Jungen behandelt – manche nur wenige Tage, andere wochenlang“, berichtet Dr. Patrick Morhart, Sprecher des Universitäts-Perinatalzentrums Franken am Uni-Klinikum Erlangen. „Bei den meisten Frühchen ist die körperliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen und sie benötigen insbesondere Atemunterstützung.“ Die kleinen Kämpferinnen und Kämpfer werden auf ihrem Weg ins Leben von einem sehr erfahrenen Team begleitet, das auf modernste medizinische Ausstattung zugreifen kann. Beim diesjährigen NN/NZ-Klinikcheck belegte das Uni-Klinikum Erlangen in der Kategorie „Versorgung von Neu- und Frühgeborenen“ den ersten Platz.

Warum Kinder zu früh geboren werden, hat unterschiedliche Ursachen. Eine sogenannte Schwangerschaftsvergiftung oder ein Schwangerschaftsdiabetes, übermäßiger Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum sind mögliche Gründe vonseiten der Mutter. Aber auch Chromosomenstörungen und Fehlbildungen beim Fötus können eine Frühgeburt auslösen. „Unser Ziel ist immer, die Schwangerschaft so lange wie möglich aufrechtzuerhalten“, erläutert Prof. Dr. Heiko Reutter, Leiter der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin in der Kinderklinik. „Die Kunst ist es, die Geburt hinauszuzögern und dabei das Wohl der Mutter und des Babys im Blick zu behalten.“ Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei die Pflegefachkräfte, die zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Frauen und ihre (ungeborenen) Kinder da sind und dank ihrer Expertise schnell auf Veränderungen reagieren können. „Wir sind ein tolles, engagiertes Team. Bei uns arbeiten alle Hand in Hand“, betont Prof. Reutter. „Leider spüren aber auch wir den bundesweiten Fachkräftemangel. Zwar ist die Neonatologie ein sehr spannender Arbeitsbereich, aber von einem derzeit ‚normalen‘ Gehalt in der Pflege lässt sich in Erlangen kaum die Miete bezahlen. Hier ist die Politik gefordert!“

Nähe und Körperkontakt

Lässt sich die Geburt nicht verhindern oder muss sie sogar eingeleitet werden, wird das Neugeborene anschließend intensiv überwacht. 14 Inkubatoren – sogenannte Brutkästen – mit modernster Technik stehen bereit und das interprofessionelle Team beobachtet rund um die Uhr u. a. den Flüssigkeitshaushalt, die Nierenfunktion sowie das Herz-Kreislauf-System der Kleinen. Vor allem aber brauchen die Kinder Nähe und Körperkontakt: Die Mütter und Väter sind auf den neonatologischen Stationen jederzeit herzlich willkommen. Das Känguruen, wenn der Säugling Haut an Haut auf dem freien Oberkörper von Mama oder Papa liegt, fördert die Entwicklung des Kindes und hilft auch den Eltern durch die schwere Zeit. „Es ist immer eine besondere Freude, wenn wir ein Kind, das vielleicht sogar mit weniger als einem Kilo Geburtsgewicht ins Leben gestartet ist, mit seiner Familie nach Hause entlassen können“, sagt Dr. Morhart.

Die ausführlichen Ergebnisse des NN/NZ-Klinikchecks 2021 in der Kategorie „Versorgung von Neu- und Frühgeborenen“ sowie das Interview mit Dr. Morhart und Prof. Reutter stehen online:

www.nordbayern.de/region/erlangen/hier-sind-fruhchen-in-den-besten-handen-1.11473759

Über den NN/NZ-Klinikcheck

Seit 2015 analysiert die Redaktion der Nürnberger Zeitung (NZ) – seit 2021 gemeinsam mit den Nürnberger Nachrichten (NN) – in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Gesundheitsmanagement der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in jährlicher Folge öffentlich zugängliche Datenquellen über die Arbeit von regionalen Kliniken im Umkreis von 50 Kilometern rund um Nürnberg. Die Auswertungsergebnisse zu einzelnen Eingriffen und Behandlungen werden unter dem Titel „NN/NZ-Klinikcheck“ als regionales Ranking veröffentlicht, um den Patientinnen und Patienten die besten Kliniken in der Region aufzuzeigen und zugleich das Qualitätsbewusstsein bei den Krankenhäusern zu schärfen.

Weitere Informationen:

 

Dr. Patrick Morhart

09131 85-33118

patrick.morhart(at)uk-erlangen.de

 

Prof. Dr. Heiko Reutter

09131 85-33118

heiko.reutter(at)uk-erlangen.de