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Ein innovatives Konzept für Kinder und Jugendliche

Ein innovatives Konzept für Kinder und Jugendliche

Sozialpädiatrisches Zentrum des Uniklinikums Erlangen feiert 25-jähriges Jubiläum

Seit seiner Gründung im Jahr 1997 hat das Sozialpädiatrische Zentrum (Sprecherin: Prof. Dr. Regina Trollmann) des Uniklinikums Erlangen wegweisende Beiträge zur interdisziplinären Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit komplexen chronischen Erkrankungen und Behinderungen geleistet. Inzwischen behandelt das multiprofessionelle Team pro Jahr rund 6.000 Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen, Epilepsie und anderen komplexen Krankheitsbildern. Nun begeht das Sozialpädiatrische Zentrum sein 25-jähriges Jubiläum und richtet u. a. einen Pädiatrischen Nachmittag für Fachpublikum aus.

Im mittelfränkischen und nordbayerischen Raum war das Erlanger Sozialpädiatrische Zentrum in den 1990er-Jahren eine der ersten ambulanten Anlaufstellen, die neue Möglichkeiten der Unterstützung für Kinder mit chronischen neurologischen Erkrankungen anbot; von Anfang an arbeiteten hier Fachärztinnen und -ärzte, therapeutische, psychologische und sozialpädagogische Fachkräfte eng zusammen. Schnell erweiterte sich das Leistungsspektrum um interdisziplinäre Sprechstunden für chronisch kranke Kinder mit Mukoviszidose, Zerebraler Kinderlähmung, Epilepsie und Muskelerkrankungen. Zunächst unter der Leitung von Dr. Elisabeth Strehl und Prof. Dr. Dieter Wenzel und seit 2008 unter der Leitung von Prof. Dr. Regina Trollmann entwickelte sich insbesondere das umfassende Behandlungskonzept für Kinder mit chronischen neurologischen und genetischen Erkrankungen, Sprach- und Entwicklungsstörungen, Autismus und Verhaltensstörungen weiter.

Der Arbeitsschwerpunkt des interdisziplinären Zentrums liegt einerseits in der spezialisierten medizinischen Diagnostik und Therapie unter Einbeziehung aller diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) sowie anderer Einrichtungen des Uniklinikums Erlangen. Über die medizinische Behandlung hinaus bietet das Sozialpädiatrische Zentrum betroffenen Familien auch psychosoziale Unterstützung und Begleitung, Beratung in sozialrechtlichen Fragen und Hilfe bei der Krankheitsbewältigung an. „Dass der Bedarf an interdisziplinären Behandlungsstrukturen groß ist, zeigt der stetige Zuwachs an Patientinnen und Patienten in unserem Zentrum“, sagt Prof. Trollmann.

Moderne Diagnostik und Therapie

Neuartige Methoden wie die Trio-Exom-Sequenzierung machen es heute möglich, die Ursachen für seltene genetische Funktionsstörungen des Gehirns und Entwicklungsstörungen zu finden und somit eine spezifische Behandlung anbieten zu können. Auch die Perspektiven für Kinder und Jugendliche mit Muskelerkrankungen haben sich dank moderner Gentherapien erheblich verbessert. „Die Voraussetzung für eine effektive Behandlung ist die Früherkennung dieser Erkrankungen, zum Beispiel durch ein Neugeborenen-Screening, wie es seit zwei Jahren zur Verfügung steht“, erläutert Prof. Trollmann, die auch die Abteilung Neuropädiatrie in der Kinderklinik des Uniklinikums Erlangen leitet.

Mit den neuen Entwicklungen im Bereich der Diagnostik und der Therapie in der Kinderneurologie haben das Sozialpädiatrische Zentrum und das Uniklinikum Erlangen ihre Schwerpunkte neu ausgerichtet und verstärkt. So konnten zuletzt das Zentrum für Tuberöse Sklerose und Seltene Epilepsien (Sprecherin: Prof. Dr. Regina Trollmann) sowie das Zentrum für Seltene Entwicklungsstörungen (Sprecher: Prof. Dr. André Reis) als zusätzliche Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte etabliert werden. Aktuell umfasst das Leistungsangebot des Sozialpädiatrischen Zentrums insgesamt 15 Spezialsprechstunden einschließlich der Ambulanzen für chronisch Kranke aus den Bereichen Neuropädiatrie, Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechselmedizin.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Regina Trollmann
09131 85-32146
spz(at)uk-erlangen.de