Zum Hauptinhalt springenSkip to page footer

Auf Notfälle während der Geburt vorbereitet

Auf Notfälle während der Geburt vorbereitet

Fachkräfte des Uniklinikums Erlangen trainieren Notkaiserschnitte

In Notfällen, in denen akute Gefahren für die Gesundheit oder das Leben von Schwangeren und deren Kindern bestehen, ist es entscheidend, dass medizinische Teams schnell und effizient handeln. Ein wichtiger Schritt, um dies sicherzustellen, ist das Notsectio-Training, das regelmäßig von der Frauenklinik (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann), der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) sowie der Anästhesiologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Roland C. E. Francis) des Uniklinikums Erlangen organisiert wird.

Im Rahmen des Notsectio-Trainings hatten die Mitarbeitenden aller sieben beteiligten Berufsgruppen die Möglichkeit, die Abläufe bei einem Notkaiserschnitt zu üben und dabei verschiedene Szenarien durchzuspielen. „So wird nicht nur die Routine im Umgang mit solchen Notfällen gefördert, sondern es werden auch Verbesserungspotenziale in den bestehenden Prozessen identifiziert“, erklärt PD Dr. Michael Schneider, geschäftsführender Oberarzt der Frauenklinik und Koordinator des Universitäts-Perinatalzentrums Franken. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist von großer Bedeutung, da das gesamte Team gemeinsam an einem Strang ziehen muss, um die bestmögliche Versorgung für Mutter und Kind zu gewährleisten. Solche Trainings sind nicht nur für die praktische Anwendung wichtig, sondern tragen auch zur Teamentwicklung und zur Verbesserung der Kommunikation untereinander bei.“

Nach einer Einführung der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und Fachkräfte aus den Bereichen Anästhesie-, OP- und Neonatologie-Pflege begann das Training mit einer Schauspielerin als Gebärende in einem der Kreißsäle. Während eines atypischen Geburtsverlaufs entschied sich das Team schließlich für einen Notkaiserschnitt. In einem solchen Fall muss alles sehr schnell gehen: Anästhesiologie und Neonatologie müssen alarmiert und die Patientin muss in den nur wenige Meter entfernten Kreißsaal-OP gebracht werden. Die Narkose muss schnellstmöglich eingeleitet und das Kind durch das Team der Gynäkologie entbunden und schließlich durch Mitarbeitende der Neonatologie stabilisiert und versorgt werden. „Dem medizinischen Team hat für diesen komplexen Prozess von der Entscheidung bis zur Geburt des Kindes maximal 20 Minuten. Aufgrund der guten Strukturen hier im Uniklinikum Erlangen geschieht jedoch normalerweise alles in unter zehn Minuten“, sagt Dr. Schneider. In einer umfassenden Nachbesprechung (Debriefing) der Ereignisse mit einem erfahrenen Instruktorenteam werden die gemeinsamen Absprachen abschließend überprüft und die erfolgreichen Schritte sowie Entwicklungspotenziale gemeinsam erarbeitet. 

Ein regelmäßiges Notfalltraining wird von geburtshilflichen Kliniken und Perinatalzentren in der Leitlinie „Empfehlungen für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland“ der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin unter Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. gefordert. Auch am Uniklinikum Erlangen soll das Training künftig regelmäßig wiederholt werden. Organisiert wird es von einem Team um Dr. Axel Scholler und Dr. Björn Lütcke, Oberärzte der Anästhesiologie, Dr. Steven Hébert, Oberarzt der Kinderklinik sowie PD Dr. Michael Schneider, geschäftsführender Oberarzt der Frauenklinik und Koordinator des Universitäts-Perinatalzentrums Franken, Christine Breithaupt, pflegerische OP-Leitung der Frauenklinik und Valentina Kohlmann, leitende Hebamme der Frauenklinik des Uniklinikums Erlangen.

Weitere Informationen:

PD Dr. Michael Schneider

09131 85-33553

michael.schneider(at)uk-erlangen.de