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Auch an die Geschwister denken

Auch an die Geschwister denken

Bürgerstiftung Kerscher spendet 26.000 Euro für die Betreuung der Geschwister von schwerstkranken Kindern und Jugendlichen

Wenn Kinder und Jugendliche schwerstkrank sind, leiden nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Geschwister. Zukünftig soll das Kinderpalliativteam der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Universitätsklinikums Erlangen um eine pädagogische Mitarbeiterin erweitert werden, um die Geschwisterarbeit der betreuten Familien zu stärken. Möglich macht das eine Spende der Bürgerstiftung Kerscher an den „Tigerauge“ Initiative Kinderhospiz Nordbayern e. V. Die stolze Summe von 26.000 Euro wurde nun an das Kinderpalliativteam des Uni-Klinikums Erlangen übergeben.

Ab 1. Dezember 2019 bekommt das Kinderpalliativteam personelle Unterstützung für die Geschwisterarbeit sowie im Speziellen für die Umsetzung des Geschwisterprojektes „KofferRaum“. „Mit dem kunstpädagogischen Projekt ‚KofferRaum‘ sollen betroffene Geschwister die Möglichkeit bekommen, im kreativen Tun das auszudrücken, was ihnen gerade wichtig ist und was sie beschäftigt“, erklärt Michelle Dotzauer, Pädagogin und Kunstpädagogin an der Kinderklinik, das Konzept. Unterstützt werden soll die Projektinitiatorin durch die neue pädagogische Mitarbeiterin Marlene Groh. Ebenso wie die anderen Teammitglieder fährt diese zu den Familien nach Hause, um mit den Kindern und Jugendlichen kreativ zu erarbeiten, was sie und ihren Lebensraum ausmacht.

Auch die Geschwister betroffener Kinder und Jugendlicher sind belastet

„Das sind Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen“, fügt Dr. Chara Gravou-Apostolatou, Leiterin des Kinderpalliativteams, hinzu. Die Fürsorge betroffener Geschwister ist bereits während des Krankheitsverlaufes der jungen Patientinnen und Patienten von hoher Bedeutung, denn der Trauerprozess um den Verlust des gewohnten familiären Alltages beginnt bereits mit der Diagnose der Erkrankung. Gemäß dem Leitgedanken der Kinderpalliativversorgung, der eine ganzheitliche Betreuung betroffener Familien vorsieht, soll die Geschwisterarbeit ebenso viel Aufmerksamkeit bekommen wie die Versorgung und Begleitung der jungen Krebspatientinnen und -patienten selbst.

Die Spendensumme in Höhe von 26.000 Euro stammt aus dem Etat der Bürgerstiftung Kerscher und wurde an den „Tigerauge“ Initiative Kinderhospiz Nordbayern e. V. weitergegeben. „Wir wollten den Verein unterstützen, da wir es toll finden, dass er sich für die Kinderpalliativarbeit einsetzt, und wir wussten, dass das Geld so an der richtigen Stelle ankommt“, betont Stefan Müller, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Kerscher. Dr. Dorothea Hobeck, 1. Vorsitzende des „Tigerauge“ e. V., freut sich, dass das Geld nun da ankommt, wo es gebraucht wird: „Wir arbeiten seit Langem gut mit der Kinderklinik des Uni-Klinikums Erlangen zusammen und freuen uns, dass wir das Kinderpalliativteam erneut unterstützen können.“

Die Bürgerstiftung Kerscher

Die Bürgerstiftung Kerscher wurde 2012 durch Hans Eberhard Kerscher mit dem Ziel einer nachhaltigen Förderung und Entwicklung des bürgerlichen Engagements in der Europäischen Metropolregion Nürnberg gegründet. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die nachhaltige Förderung und Entwicklung bürgerlichen Engagements beispielsweise in den Bereichen Bildung und Erziehung sowie Kinder-, Jugend- und Altenhilfe.

„Tigerauge“ Initiative Kinderhospiz Nordbayern e. V.

Die Zielsetzung des Vereins ist die ideelle und finanzielle Förderung der Kinderhospizarbeit und Palliativversorgung im Raum Nordbayern, insbesondere im Einzugsbereich der Städteachse Erlangen–Fürth–Nürnberg. Dies wird derzeit vornehmlich in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik des Uni-Klinikums Erlangen verwirklicht. Der Fokus des Vereins liegt auf der Beschaffung von Finanzmitteln durch Beiträge, Spenden und Veranstaltungen.

Weitere Informationen:

Dr. Chara Gravou-Apostolatou
Telefon: 09131 85-33118
E-Mail: chara.gravou-apostolatou@uk-erlangen.de