Anderen Familien Mut machen
Ansbacher Elternpaar spendet 3.000 Euro für Sportärztliche Untersuchungsstelle und „Cuddling Creatures“
Wie es sich anfühlt, wenn das eigene Kind lebensbedrohlich erkrankt im Krankenhaus liegt, wissen Yasemin und Simon Geiselsöder aus eigener leidvoller Erfahrung: Ihr Sohn Yunus kam 2024 mit einer schweren Herzerkrankung zur Welt und verstarb drei Wochen nach der Geburt. „Wie die Eltern aus diesem Schicksalsschlag inzwischen so viel Gutes machen, ist wirklich beeindruckend“, sagt Antonia Rogler. Die Leiterin der kinderherzen Stiftung Erlangen durfte nun bereits zum zweiten Mal einen Scheck von dem Ansbacher Elternpaar entgegennehmen. Mit der aktuellen Spende in Höhe von 3.000 Euro soll zum einen die Sportärztliche Untersuchungsstelle der Kinderkardiologischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Sven Dittrich) des Uniklinikums Erlangen unterstützt und zum anderen sollen „Cuddling Creatures“ gekauft werden. „Wir möchten Familien, die noch eine Chance haben, Mut machen“, erklärte Simon Geiselsöder bei der Übergabe. „Wir wollen ihnen Kraft und Zuversicht schenken.“
„Wir haben uns am Uniklinikum Erlangen so gut betreut und begleitet gefühlt – alle haben gemeinsam für Yunus gekämpft“, berichtete Yasemin Geiselsöder. „Auch auf uns Eltern wurde geachtet. Außerdem hat uns der Austausch mit anderen Müttern und Vätern, deren Kinder ebenfalls auf der Intensivstation lagen, enorm geholfen. Man fühlt sich so verstanden – und das möchten wir nun weitergeben.“ Yunus war mit einem Hypoplastischen Linksherzsyndrom (HLHS) auf die Welt gekommen und trotz mehrerer Operationen leider verstorben. „HLHS ist einer der schwersten angeborenen Herzfehler, mit dem man auf die Welt kommen kann. Vor 45 Jahren sind diese Kinder alle kurz nach der Geburt gestorben“, erläutert Antonia Rogler. „Heute bestehen Überlebenschancen, die dank moderner Kinderherzmedizin zunehmend besser werden.“
Bedeutung von Sport für kranke Kinder und Jugendliche
Yasemin und Simon Geiselsöder, die beide selbst Basketball spielen, wissen, wie wichtig Bewegung gerade auch für herzkranke Kinder und Jugendliche ist. „Die sportmedizinische Beratung wird von vielen unterschätzt“, sagt Simon Geiselsöder aus Erfahrung. „Deswegen ist es uns ein Anliegen, mit unserem Geld hier konkret Unterstützung zu leisten.“ In den Räumen in der Kinderklinik werden die Patientinnen und Patienten u. a. mit EKG, Echokardiografie und Spiroergometrie untersucht. Auf dieser Basis können die individuelle Leistungsfähigkeit beurteilt und Empfehlungen ausgesprochen werden. „Mit unserer Spende sollen außerdem ‚Cuddling Creatures‘ gekauft werden“, ergänzt Yasemin Geiselsöder.
Nähe dank „Cuddling Creatures“
Die „Cuddling Creatures“ sind weit mehr als Kuscheltiere: Knisternde Ohren und verschiedene weiche Texturen fördern die sensorische Entwicklung der jungen Patientinnen und Patienten. Ein abnehmbarer Schal nimmt den Geruch der Eltern auf. Eine integrierte Soundbox spielt leise Tonaufnahmen der Eltern ab, beispielsweise ein Schlaflied. So können sich die Kinder und die Eltern nahe sein, auch wenn nur eingeschränkter Körperkontakt möglich ist oder sie vorübergehend räumlich voneinander getrennt sind. Aktuell bekommt jedes herzkranke Neugeborene, das im Kinderherzzentrum (Sprecher: Prof. Dr. Sven Dittrich) des Uniklinikums Erlangen behandelt wird, von der kinderherzen Stiftung Erlangen ein solches „Cuddling Creature“. „Dies ist nur durch Spenden wie der von Yasemin und Simon Geiselsöder möglich“, bedankt sich Antonia Rogler. „Wir hoffen sehr, den Herzfamilien in Erlangen auch künftig ein Exemplar überreichen zu können.“
Weitere Informationen:
Antonia Rogler
0176 60480022
antonia.rogler(at)kinderherzen.de




